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2022-12-02 18:15:58 By : Ms. Annie W

Wenn der lang ersehnte Ski- oder Snowboardurlaub mit einem Armbruch endet, nehmen Wintersportler ein ungewolltes Souvenir mit nach Hause.

Was die häufigste Ursache für die Verletzung ist und wie man sie vermeiden kann, verrät Dr. Gabriele Holoch, Chefärztin Orthopädie und Unfallchirurgie in der Helios Klinik Titisee-Neustadt.

Von einem Bruch spricht man, wenn ein Knochen teilweise oder ganz gespalten oder getrennt wurde. Ob es sich um eine Prellung oder einen Bruch handelt, kann man nur durch eine Röntgenaufnahme zweifelsfrei feststellen. „Bruch ist aber nicht gleich Bruch. Es gibt geschlossene Brüche, offene Brüche, sogenannte Luxationsfrakturen – also gelenknahe Brüche mit ausgerenkten Gelenken. Die leichteste Form eines Knochenbruchs ist ein Haarriss“, sagt Dr. Gabriele Holoch.

Durch äußere direkte oder indirekte Gewalteinwirkung können Knochen brechen. Ein Sturz, ein Schlag oder ein Aufprall können extreme Kräfte hervorrufen und zu einem gebrochenen Arm führen. Aber auch Stauchungen, Überstreckungen, Verrenkungen oder extreme Zugbelastungen können einen Knochenbruch zur Folge haben. Veränderungen der Knochenstruktur, wie Osteoporose, erhöhen zudem das Risiko eines Bruchs. „Insbesondere beim Snowboarden kommt es häufig zu geprellten oder gebrochenen Armen. Eine schwere Prellung kann dabei auch mit langanhaltenden Einblutungen einhergehen“, so die Orthopädin.   

Wer sich den Arm bricht, spürt in der Regel sofort einen heftigen Schmerz, meist schwillt zudem die betroffene Stelle an und es entsteht ein Bluterguss. Liegt ein schwerwiegender, verschobener Armbruch vor, kommt es zu einer Fehlstellung des Unter- oder Oberarms.

„Bei Unfällen mit extremer Gewalteinwirkung kann es zu offenen Brüchen kommen, bei denen die umliegenden Weichteile und die Haut verletzt werden. Sind das Schulter- oder Ellbogengelenk in den Bruch einbezogen, kann der das zu bleibenden Bewegungseinschränkungen der Gelenke führen“, sagt die Expertin aus Titisee-Neustadt. Auch ein Taubheitsgefühl und begleitende Nervenverletzungen sind möglich.

Bruch ist aber nicht gleich Bruch. Es gibt geschlossene Brüche, offene Brüche, sogenannte Luxationsfrakturen – also gelenknahe Brüche mit ausgerenkten Gelenken. Die leichteste Form eines Knochenbruchs ist ein Haarriss.

Brüche entstehen durch äußere Gewalteinwirkung auf einen Knochen. „Bei einem typischen Ski- oder Snowboardunfall versuchen die Betroffenen meist, den Sturz mit der Hand abzufangen. Für einen Armbruch reicht oft schon aus, dass das gesamte Körpergewicht im Moment des Aufpralls auf dem Arm lastet“, sagt Dr. Gabriele Holoch. Der Speichenbruch (Radiusfraktur) kommt dabei häufiger vor, als der Ellenbruch (Ulnafraktur).

Insbesondere bei Snowboardunfällen kommt es zu gebrochenen Oberarmen oder Unterarmen. Ist das Handgelenk beteiligt oder handelt es sich um einen Bruch nahe des Handgelenks, spricht man von Handgelenksbrüchen.

Durch eine ärztliche Anamnese können erste Hinweise eines Armbruchs diagnostiziert werden, beispielsweise stechende, plötzlich auftretende Schmerzen am gebrochenen Arm, eine Schwellung oder Blutergüsse.

Im Extremfall gibt es deutlich sichtbare Anzeichen, wie eine Fehlstellung oder sichtbare Knochen bei einem verschobenen oder offenen Bruch. „Eine endgültige Diagnose und die Einordnung, welcher Bruch konkret vorliegt oder es sich gegebenenfalls nur um eine schwere Prellung handelt, kann nur mit einem bildgebendem Verfahren wie einer Röntgenaufnahme gestellt werden“, so Chefärztin Holoch.

Ein gebrochener Arm kann auf verschiedene Wege behandelt werden, je nach Schwere der Verletzung und den betroffenen Knochen. „Als erste Hilfe empfiehlt es sich, den Arm ruhig zu stellen und zu stabilisieren. Gegebenenfalls können auch eine Kompression und Hochlagerung sinnvoll sein. Anschließend sollte ein Arzt kontaktiert werden, bei schweren Brüchen auch der Rettungsdienst“, sagt Dr. Gabriele Holoch.

Einfache Brüche, beispielsweise der Elle, Speiche oder des Oberarmknochens, können meist konservativ behandelt werden, indem man sie ruhigstellt. Sobald der gebrochene Arm gerichtet ist, wird er mit einer Schiene oder einem Gipsverband stabilisiert und kann verheilen.

Komplizierte Brüche mit Trümmern, Beteiligung des Handgelenks aber auch verschobene Brüche müssen meistens operativ eingerichtet und mit Schrauben oder Platten stabilisiert werden. „Ein offener Bruch, der mit Nervenverletzungen oder Hautverletzungen einhergeht, muss in einer Notfalloperation gerichtet und stabilisiert werden. Je nach Schwere der Verletzung kann es bis zu zwölf Wochen dauern, bis ein gebrochener Arm verheilt ist“ so die Chefärztin.

Als erste Hilfe empfiehlt es sich, den Arm ruhig zu stellen und zu stabilisieren.

Beim Skifahren oder Snowboarden können Knochenbrüche durch einfache Tipps vermieden werden:

Außerdem sollten Wintersportler ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und keinen Alkohol trinken, um auf der Piste im Ernstfall schnell reagieren zu können und Unfälle zu vermeiden.

Gemeinsam bilden Orthopädie und Unfallchirurgie ein riesiges Fachgebiet. Es umfasst Erkrankungen am gesamten Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen – vom Säugling bis ins hohe Alter.